Rund 800.000 Beschäftigte arbeiten in der Automobilindustrie, im Jahr 2012 erwirtschaftete die Industrie außerdem rund 357 Milliarden Euro. Entsprechend lässt sich ein Großteil der Bruttowertschöpfung auf die Automobilindustrie zurückführen, sie sorgt für stabile Arbeitsplätze, steht für Innovation und hat auch in Bezug auf den Export eine wichtige Bedeutung.
Die Automobilindustrie ist schon über 125 Jahre alt und hat dem Menschen den Traum von schneller Fortbewegung und unkompliziertem Transport erfüllt. Mittlerweile steht die Industrie vor der Herausforderung, alternative Antriebskonzepte zu entwickeln, die mit dem Zwang nach CO2-Reduzierung einhergehen. Hybrid- und Elektroantriebe erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und die Automobil-Giganten in Deutschland wissen, wie sie mit der Zeit gehen. Keine andere Industrie investiert so viel Geld in die Entwicklung und die Forschung und die Branche ist international tätig. Die Hersteller selbst wie auch die Zulieferer machen die Automobilindustrie in Deutschland einzigartig.
Trotz des Abgasskandals befindet sich die Marke Volkswagen an der Weltspitze. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Wolfsburg und hat es mittlerweile geschafft, den Rivalen Toyota zu überholen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1937 und mittlerweile ist der Gigant Muttergesellschaft vieler anderer Automobilhersteller, darunter Audi, Seat, Bugatti, Porsche und Bentley.
Die besten Hersteller und Zulieferer
Mit Blick auf die internationalen Verhältnisse zeigt sich, dass die Automobilbranche eine konzentrierte ist: Die Liste der wichtigsten Hersteller lässt sich auf 10 Unternehmen beschränken und es besteht dabei ein regelrechter Kampf um die meistverkauften Fahrzeuge. Die Unternehmen arbeiten aber mit unterschiedlichen Fahrzeugen und Segmenten, weshalb ein Vergleich über die Gewinnermittlung sinnvoller erscheint. Im Jahr 2011 konnte Volkswagen diese Liste anführen, es folgten Toyota, General Motors, Daimler und Ford.
Die Zulieferer erzielen geringere Umsätze und sind größenmäßig nicht mit den Herstellern zu vergleichen, ein Blick auf die Gewinnspanne zeigt aber dennoch, wer sich in diesem Bereich an der Spitze befindet: Unternehmen wie Continental/Schaeffler, Bosch, Thyssen-Krupp und BASF überzeugen mit technischem Wissen und zählen zu den weltweit größten Autozulieferern.
Arbeitsplätze in Deutschland und Europa
Im Jahr 2013 waren 430.000 Arbeitnehmer in der Herstellerbranche zu verzeichnen, 289.000 bei den Zulieferern und rund 31.000 bei den Produzenten von Anbauten und Anhängern. Insgesamt macht das fast 800.000 Arbeitsplätze, dieser Wirtschaftszweig gilt außerdem als sehr stabil.
Die zuvor genannten Arbeitsplätze beziehen sich auf die Automobilbranche selbst, aber auch andere Unternehmen profitieren von der Bedeutung der Automobilindustrie: Gießereien, Chemie- und Elektrokonzerne erwirtschaften Großteile ihrer Umsätze in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie, entsprechend viele Arbeitsplätze hängen also auch hier indirekt mit der Automobilherstellung zusammen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass etwa 1,8 Millionen Arbeitsplätze mit der Automobilindustrie zusammenhängen, das macht einen Beschäftigtenanteil von 6,4% aus. Aus dieser Betrachtung fallen andere Branchen allerdings heraus, obwohl auch Bereiche wie Straßenbau oder Werkstätten eine wichtige Rolle spielen und ohne die Automobilindustrie keine so große Bedeutung hätten, denn allein in Werkstätten finden sich bereits rund 450.000 Arbeitsplätze.